Ludwig Soumagne, geboren am 11. 6. 1927 in Norf bei Neuss, Besuch der Oberrealschule Neuss, Arbeitsdienst, Wehrmacht, amerikanische Kriegsgefangenschaft. Selbständiger Bäckermeister. Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller, des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, der „Kogge“, der Gruppe der Rheinischen Mundartschriftsteller, des Niederdeutschen Rats. 1993 Ernennung zum Poeta laureatus der Deutschen Sommerschule der Universität New Mexico. Soumagne lebte und arbeitete ab 1994 in der Soumagne-Klause auf der Museum-Insel Hombroich bei Neuss. Soumagne starb am 22. 10. 2003 in Norf.
* 11. Juni 1927
† 22. Oktober 2003
von Winfried Hönes
Essay
In der Anthologie „Geständnisse“ (1972) gibt Ludwig Soumagne Auskunft über seine literarische Herkunft. Er berichtet dort, wie er nach einem Luftangriff auf Köln im Sommer 1943, als 16-jähriger Hitlerjunge, beim Trümmer-Räumen an einen Band des verfemten Heine geriet: das „Buch der Lieder“. Seither schrieb Soumagne Gedichte, die zunächst – bis 1945 – ganz dem Reimschema und der Gedankenwelt seines Vorbildes verhaftet blieben, auch wenn er versuchte, Gegenwartsprobleme wie die Zerstörung Kölns literarisch zu verarbeiten. Soumagne machte die bittere Erfahrung, von seinem Vorbild nicht loskommen zu können: „Was für eine Enttäuschung, erkennen zu müssen, daß man Epigone ist, ein Heine-Epigone.“ Aber Heine öffnete ihm mit seinem Bekenntnis „Ich sehne mich (…) nach Plattdeutsch“, im Pariser Exil gesprochen („Abschied ...